Holger reiste 2011 das erste Mal nach Sardinien. Die Sehnsucht nach der Sonne Italiens ließ ihn gemeinsam mit seiner Freundin nach Süden aufbrechen. Seit dem war er jedes Jahr wenigstens zweimal auf dieser wunderbaren Insel. Er „erobert“ sie auf seine eigene, unverwechselbare Art. Mit dem Auto, zu Fuß, mit dem Kajak, mit Flossen und mit einem Gleitschirm.
Ein paar Stunden mit dem Auto bis nach Livorno, eine Sternennacht auf dem Deck der „Moby Wonder“ und schon liegt eine komplett andere Welt vor jenen, die Sardinien besuchen.
Eine entspannte Welt, die auf kleinstem Raum alles bietet: sympathische Menschen, bretonische Felslandschaften, skandinavische Fjorde, Korkeichen, Pinien, stille Buchten, einzigartige Dünenlandschaften, kristallklares Wasser an unzähligen, sowie Kletterfelsen oder einsame Bergwelten für lange Wanderungen.
Holger besucht sardische Feste, übernachteten bei den Wildpferden auf der Hochebene Giara, fährt in der Morgendämmerung mit Fischern auf das Meer hinaus und unterhält sich mit Künstlern, Bauern und außergewöhnlichen Winzern, um mehr zu erfahren über dieses Land, seine Bewohner und seine Geschichte.
Im real existierenden Sozialismus aufgewachsen, musste Holger Fritzsche am offiziellen Russischunterricht teilnehmen. Gelernt hat er in diesem Fach, wie die meisten seiner Mitschüler, nicht viel. Die kyrillischen Buchstaben, dieses getrocknete Russisch, empfand er so unattraktiv, wie das Land in dem diese Sprache gesprochen wird. Mit Russland assoziierte er nichts, was mit der Sehnsucht nach Ferne zu tun hatte.
Aber jung und abenteuerlustig, reiste Holger Fritzsche in Ermangelung anderer Alternativen 1986 dann doch in die damalige Sowjetunion ein. Illegal, unter dem schönen Motto: "Unerkannt durch´s Freundesland", denn auf eine staatlich organisierte Gruppenreise hatte er keine Lust.
Erst sechs Wochen nach seiner Einreise fiel es einem Polizisten in Georgien auf, dass er nicht vor ihm stehen dürfte. Auf dieser Tour änderte sich seine Meinung über das Land und seine Menschen grundlegend. Vor allem die Gastfreundschaft eines Volkes, welches jahrzehntelang vom Rest der Welt isoliert lebte, trug dazu bei.
Sehr viele Reisen führten ihn seit dieser Zeit immer wieder in die verschiedenen Regionen dieses riesigen Landes.
Seit dem Jahr 2004 mischt er Foto und Film, viel russische Musik und einen fundierten Kommentar zu lebendigen Reportagen über diese noch so unbekannten Reiseziele im Osten. Unter anderem produzierte er bisher drei Beiträge zum Thema für das MDR-Fernsehen. Das Markenzeichen des TV-Autors Holger Fritzsche sind Geschichten von absurden Begebenheiten, die er mit treffendem, bisweilen bissigem Humor in Bild, Film und Kommentar auf dem Punkt zu bringen weiß.