Tobias Schorcht hängt seinen Lehrerjob an den Nagel und startet auf eine 3.000 Kilometer lange Solodurchquerung Patagoniens. Acht Monate dauert es, bis er Feuerland erreicht. Unterwegs kämpft er sich durch Urwälder, umgeht Gletscherspalten auf dem patagonischen Eisfeld, lässt sich von Einheimischen die Grundlagen der Selbstversorgung zeigen und steht plötzlich einem ausgewachsenen Puma gegenüber. Eine tiefe Sehnsucht nach Freiheit zieht Tobias Schorcht in die patagonischen Anden. Doch es dauert eine Weile, bis er sich an die raue Natur gewöhnt – statt die Erleuchtung zu finden, steckt er vor allem im Gestrüpp fest. Zu Fuss kämpft er sich durch wegloses Gelände, gerät in einen orkanartigen Sturm, überquert zahllose Gebirgspässe, paddelt mit seinem Packraft durch Marmorhöhlen und lässt sich malerische Flüsse hinuntertreiben. Trotz der Abgeschiedenheit ist er nicht allein. Eine Selbstversorgerin nimmt ihn für drei Wochen auf, er revanchiert sich mit Holzhacken und Kuhmelken. Auf einer kleinen Insel tritt er in das Leben einer Familie, die dort seit Generationen zurückgezogen lebt. In den Fjorden angelt er Forellen und begegnet Delfinen und Seehunden, während in der argentinischen Pampa die Lamas grasen.
Fast die gesamte Distanz von Puerto Montt im Norden bis zur Magellanstrasse im Süden kann Tobias Schorcht aus eigener Kraft zurücklegen. Nur fünf Kilometer fehlen ihm am Ende, verursacht durch eine heikle Rettungsaktion, die fast das verfrühte Ende seines Abenteuers bedeutet hätte.
Tobias Schorcht ist Lehrer für Sport, Geografie und Deutsch als Zweitsprache. Der Weltenbummler und Freigeist brach 2020 aus dem deutschen Schulsystem aus, um als Reisejournalist und Erlebnispädagoge zu arbeiten. Er hat in Finnland, Schweden und Taiwan gelebt und ist per Anhalter von China nach Thüringen getrampt. Er durchwanderte die Alpen an ihrer längsten Nord-Süd-Achse. Zu seinen Leidenschaften zählen Outdoorsportarten wie Wildwasserkanu, Klettern und Skilanglauf.
Mit Schulkindern organisierte er 2021 eine Fahrradtour durch Deutschland, wobei die Gruppe unterwegs über 500 Einwegmasken vom Radweg auflas und entsorgte. In seinen Ferienfreizeiten lernen die Kinder, wie man Feuer macht, auf dem SUP-Board jongliert und eine eigene Angelrute baut.
Neben Wildnis und Abenteuer stellt er in seinen Vorträgen stets das Leben der Einheimischen in den Mittelpunkt, denen er auf seinen Reisen begegnet. 2023 gewann er beim Reisefestival "El Mundo" in Österreich mit seinem Patagonien-Vortrag den Preis für das beste Abenteuer.